Appetitlosigkeit und Abmagerung
Ein appetitanregender Effekt wird bereits bei Tagesdosen von 5 mg THC beobachtet. Die Dosierung kann bei Bedarf bis auf 20 mg pro Tag erhöht werden. In einer Langzeitstudie mit 94 Aids-Patienten blieb der appetitanregende Effekt von THC im Vergleich mit der Appetitsteigerung in einer sechswöchigen Studie erhalten. Im Vergleich zu Placebo führte THC zu einer Verdoppelung des Appetits. Die Patienten tendierten mindestens 7 Monate lang zu einem stabilen Körpergewicht. Es wurde auch über eine positive Beeinflussung des Gewichts bei 15 Patienten mit Morbus Alzheimer, die die Nahrungsaufnahme verweigerten, berichtet. Überraschenderweise nahm unter THC im Vergleich zu Placebo auch das verwirrte Verhalten ab.
Übelkeit und Erbrechen
Nebenwirkungen der Krebschemotherapie ist die am besten untersuchte Indikation mit etwa 40 Studien (THC, Nabilon, Cannabis) vor allem in den achtziger Jahren. THC ist hierbei relativ hoch zu dosieren, so dass psychische Nebenwirkungen vergleichsweise häufig auftreten. THC ist hochdosiertem Metoclopramid unterlegen. Vergleiche mit einem der modernen spezifischen Serotonin-Antagonisten fehlen. Einige jüngere Untersuchungen haben gezeigt, dass THC in niedriger Dosierung die Wirksamkeit anderer brechreizhemmender Medikamente verbessert, wenn es zusammen mit diesen gegeben wird. Cannabisprodukte werden in der Volksmedizin auch gern bei anderen Formen von Übelkeit eingesetzt, vor allem bei Aids und Hepatitis.