Schlafstörungen
Einschlaf- und Durchschlafstörungen (Insomnie), die über einen längeren Zeitraum anhalten, können die Gesundheit ernsthaft gefährden. In einer randomisierten klinischen Doppelblindstudie konnten Forscher jetzt zeigen, dass eine Therapie mit medizinischem Cannabis wirksam sein kann.
Die Ursachen von chronischen Schlafstörungen können vielfältig sein. Häufig werden sie durch psychische Belastungen, Stress und ungünstige Schlafbedingungen verursacht. Auch verschiedene neurologische Erkrankungen, wie zum Beispiel das Restless-Legs-Syndrom oder chronische Schmerzen können das Einschlafen erschweren und dazu führen, dass Betroffene keinen erholsamen Schlaf bekommen. Ebenso kann die Einnahme von Medikamenten (z. B. Schilddrüsenhormone oder Antidepressiva) sowie illegalen Drogen zu Schlafproblemen führen.
Aufgrund des Schlafmangels zeigen sich Symptome wie Tagesmüdigkeit, Nervosität, innere Unruhe sowie Konzentrations- und Auffassungsstörungen. Schlafstörungen können außerdem die seelische Stabilität beeinträchtigen, sodass infolge dessen Depressionen oder Angststörungen auftreten. Auch das Immunsystem leidet unter Schlafstörungen.
Behandlung von Schlafstörungen
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Liegen psychische Probleme vor, kann eine Psychotherapie oder eine kognitive Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Hilfreich kann für Betroffene auch das Erlernen von Entspannungsverfahren (z. B. autogenes Training oder Meditation) sein.
Für Betroffene ist es auch wichtig, auf eine gesunde Ernährung und die richtige Schlafhygiene zu achten. Mithilfe von speziellen Verhaltensregeln können Betroffene einen gesunden Schlaf fördern.
Schlafmittel kommen in der Regel nur bei schweren Fällen zum Einsatz, da sie zum einen ihre Wirksamkeit nach kurzer Zeit verlieren und zum anderen schnell ein Gewöhnungseffekt eintritt. Problematisch ist zudem, dass die Schlafstörungen wieder auftreten, wenn das Medikament abgesetzt wird.
Medizinisches Cannabis als Therapieoption
Im Rahmen einer aktuellen randomisierten klinischen Doppelblindstudie wurden 23 Probanden 14 Nächte lang mit medizinischem Cannabis behandelt. Nach einer einwöchigen Ausspülphase erhielten sie wiederum 14 Nächte lang ein Placebo. Die Probanden nahmen eine Einzeldosis mit 11,5 Milligramm Cannabinoiden oder eine Doppeldosis mit 23 Milligramm Cannabinoiden mittels sublingualer Lösung ein.
Im Ergebnis heißt es, dass die mit medizinischem Cannabis behandelten Probanden schneller einschliefen und auch signifikant länger schliefen. Weiter berichteten die Probanden, dass sich ihre Lebensqualität verbesserte, sie sich weniger gestresst und weniger müde fühlten. Außerdem fühlten sie sich nach dem Schlaf besser ausgeruht.